Halbmarathon LTB #10 – Week eight

Bei uns im Rheinland stehen alle Zeichen auf Karneval. Die närrischen Tage stehen bevor und bald heißt es wieder Helau, Breetlook, Allaf, Klappertüt usw. – um nur einige wenige traditionelle niederrheinische Schlachtrufe zu zitieren. Und das Wetter lockt mit perfekten Bedingungen für den beginnenden Straßenkarneval.

Außergewöhnlich warmes Frühlings Wetter hat uns der Februar im Jahr 2019 zu bieten, so das bereits Stimmen laut werden „das wird ein Jahrhundertsommer“! Ich halte meine Freude ein wenig zurück, da ich mein Training bereits in den frühen morgen Stunden, vor Arbeitsbeginn absolviere und so immer noch den doch sehr frostigen Temperaturen um 1° bis 2° grad Celsius ausgesetzt bin. Nichts desto trotz ergeben sich so für diese Jahreszeit wunderbare Momente um die Natur draußen zu erleben.

Wie bereits angekündigt bricht nun die heiße Phase der Wettkampfvorbereitung an und meine Gedanken kreisen immer intensiver um das nahende sportliche Ereignis.

Das Training beginnt in dieser Woche wieder mit einer Intervalleinheit. Und zwar 7x 1,2 km in der angestrebten Halbmarathon Pace. Ganz schön anstrengend aber ich schaffe meine zeitlichen Vorgaben und bin recht zufrieden mit meiner Leistung. So kann es ruhig weitergehen. Der Tag darauf ist immer ein eher langsamer Lauf und ist mit einem Volumen von 60 Minuten geplant. Leider plagen mich während des Laufs heftige Magenkrämpfe und ich muss abbrechen! Schöne Scheiße. Aber was soll ich machen, es geht nicht. Im laufe des Tages bemerke ich zudem erste Symptome einer Erkältung. Zuerst bemerke ich ein leichtes kratzen im Hals dann fängt auch noch die Nase an zu laufen. Na toll. Genau das habe ich gebraucht. Soll mich jetzt eine Erkältung niederringen und von meinem Vorhaben abhalten? Oder holt mich ein fetter Magen-Darm- Virus ab?

Ich beschließe die Sache locker anzugehen. So locker es eben geht, mit der Angst im Nacken sitzend, für einige Tage ausfallen zu müssen. Zu erst einmal ca. 3 Liter frischen Ingwer-/Zitronen Tee aufgekocht. Was mir auch immer hilft ist Meditonsin. Vertraut man dem Hersteller so hilft Meditonsin, Impulse der körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Zusätzlich noch eine extra Portion Zink und Vitamin B12 und reichlich frisch gepressten Orangensaft. Und ganz wichtig – ruhe und reichlich schlaf.

Über Nacht erhole ich mich rasch und die Symptome sind fast weg. Ich beschließe das am Donnerstag angesetzte Training in einer etwas moderateren Form anzugehen. Dies erwies sich als kluge Entscheidung. So das ich das Tempotraining am Freitag wieder ganz den Vorgaben entsprechend umsetzten konnte. Leider wurde das Wetter zum Wochenende immer schlechter und so stand der Regenerationslauf am Samstag unter viel Regen und viel Wind. Ich hoffte auf besseres Wetter für den sonntäglichen Langenlauf. Leider wurde ich auch hier vom Wettergott herbe enttäuscht. Aber was soll es, schließlich sind wir ja nicht aus Zucker und keine schön Wetter Läufer.

Week Summary

  • Einheiten – 6x
  • Laufkilometer – 61 km Training
  • Trainingszeit – 425 Minuten
  • Feeling – puh, puh, …

Halbmarathon LTB #9 – Week seven

Die Woche nach dem Probewettkampf habe ich nochmals zur Regeneration genutzt. Montag stand eine kurze lockere „Trabrunde“ auf dem Programm. Dieser sogenannte Sauerstofflauf dient vor allem der aktiven Erholung. Mit diesen Regenerationsläufen wird die Erholung beschleunigt und durch die langsame Belastung wird eine gute Durchblutung gefördert, was wiederum dazu beiträgt die Milchsäure (Laktat) abzubauen. Mit einer Herzfrequenz von rund 70% der maximalen Herzfrequenz nutze ich diese Einheit sehr gerne vor und nach Wettkämpfen bzw. nach „härteren“ Einheiten. Diese anfänglich von mir sehr unterschätzte Einheit avanciert immer mehr zu einer meiner Lieblingseinheiten.

Regeneration nach Wettkämpfen

Wie lang die Regenerationszeit nach Wettkämpfen andauert ist von vielen Faktoren abhängig. Als Faustformel gilt:

Plane die Pause nach dem Wettkampf entsprechend der Wettkampfkilometer ein. Hierbei gilt, dass die Hälfte der Strecke gemessen in Tage als Auszeit gilt. Zur Verdeutlichung folgendes Beispiel:

Du bist einen 10 km Wettkampf gelaufen, daraus ergibt sich 5 Tage pause.

5km Wettkampf – 3 Tage

10km Wettkampf – 5 Tage

Halbmarathon – 11 Tage

Marathon – 21 Tage

Klar muss man sein Ego schon deutlich zurückschrauben und erst recht, wenn grinsende Rentner einen mal wieder überholen und zum Ausdruck bringen „was ist der junge Bursche langsam.“ Aber mit der Zeit habe ich die Vorteile dieser Trainingseinheit lieben und schätzen gelernt. Ich höre auf meinen Körper und immer wenn die Signale entsprechend auf Bewegung stehen nutze ich diese Einheit um raus zu kommen und die Natur zu erleben.

Die zweite und dritte Einheit war ebenfalls eher eine Moderate, so dass mit Sonntag der letzten Einheit  mit dem langen Lauf ein Wochenpensum von knapp 250 Minuten auf der Uhr stand.

Die nächsten 4 Wochen stehen ganz im Zeichen „knüppelharte Wettkampfvorbereitung“. Mal sehen wie das wird. Geplante 420 bis 500 Trainingsminuten je Woche sind aufgerufen. Jetzt heißt es nochmal voll fokussiert auf die Zielgerade einbiegen.

Week Summary

  • Einheiten – 4x
  • Laufkilometer – 34 km Training
  • Trainingszeit – 245 Minuten
  • Feeling – not so bad…

Rückblick Altstadtlauf Kempen 2018

Alles was zählt ist die Zeit!

Das ist es doch worauf ich mein Training der letzten fünf Monate ausgerichtet habe. Die Zeit! Diese eine Sache, die dir ständig bei jedem Training sagt „No Way, du besiegst mich nicht…“. Diese eine Sache die immer gleich tickt. Ganz egal ob es schneit, regnet oder die Sonne scheint. Der Zeit ist es egal. Sie ist immer gleich schnell. Sie macht Ihr Ding. Ganz egal wie du drauf bist. Sie zieht es durch.

Gladiators Logo

Angefangen hat alles als klassicher Neujahrsvorsatz. Ein wenig laufen gehen. Warum nicht. Da weitermachen wo ich im letzten Sommer aufgehört habe. Also schnell ein paar Freunde überzeugt mitzumachen und eine kleine Laufsport Community ins Leben gerufen. Schnell wurde gemeinsam das Ziel ausgerufen, den heimischen Altstadtlauf in Angriff zu nehmen. Also standen recht schnell drei Elementare Dinge für den möglichen Erfolg fest. Erstens die Gruppendynamik. Gefolgt von einem konkretem Ziel. Und nicht zu vergessen der Spaßfaktor. Mit Spaß läuft es sich einfach am schönstem!

Nach ein paar Wochen von gemeinsamen Trainingseinheiten wurde der Ruf innerhalb der Gruppe lauter, einen kleinen Laufwettbewerb vorab als Vorbereitung zu nutzten. Bei einem ist es dann nicht geblieben und so konnten wir einige schöne Veranstaltungen besuchen. Besonders hervorzuheben ist hier der Venloop in Venlo. Eine absolut zu empfehlende Veranstaltung!

Ein ganz persönliches Ziel musste dann auch noch her. Eines Stand fest, es muss die 10 Kilometer Distanz werden. Nachdem ich diese Distanz im Jahr 2016 bereits in 49:56 gelaufen bin – war recht schnell klar. Es kann nur ein Ziel geben.  Unter 45 Minuten!

Das Ziel fest vor Augen wurden unzählige Trainingseinheiten absolviert. Um das Timing unter Wettkampfbedingungen zu testen hab ich mir den hiesigen Apfelblütenlauf ausgesucht. Leider ereilte mich zwei Wochen vor dem Lauf eine Mandelentzündung. Eine Woche Bett mit Fieber und allem drum und dran. Mit einer Woche Pause ohne Training entschied ich mich dennoch den Lauf in Angriff zu nehmen. Als Vorbereitung war es die richtige Entscheidung dort, trotz vorangegangener Krankheit, teilzunehmen. Wichtige Erfahrungen sammeln, sei es die richtige Kleidung auszuwählen, mit oder ohne Sonnenbrille, welche Socken usw. sind nur einige Dinge die man nur auf Wettkämpfen richtig ausprobieren kann.

10.06.2018 Griesson – de Beukelaer Altstadtlauf – Wettkampftag

Nach dem aufstehen ist sie bereits präsent. Die Zeit. Sie tickt. Unaufhaltsam. Nein, heute nicht. Heute bist du nicht schneller. Ich weiß das du mich heute nicht schlagen kannst. Heute nicht. Mein Fokus ist klar ausgerichtet. Du bist dran, heute werde ich das erstmal schneller sein! Die Sonne kann noch so unerträglich heiß sein. Es ist mir egal….Ich werde schneller sein…

Was soll ich sagen. Es hat gereicht. Knapp! Aber es hat gereicht.

10 Kilometer in 44:44

Also in diesem Sinne…Immer daran denken

Am Ende wird alles gut, und wenn nicht, dann war es noch nicht das Ende!

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